Datenschutz

Hinweis vorab: Ich bin kein Jurist, habe jedoch umfangreiche Recherchen zu diesem Thema durchgeführt. In diesem Beitrag erläutere ich, welche Daten über den Streamer.bot an dieses Tool übermittelt werden, wie sie verarbeitet werden und warum die Nutzung dieses Tools zulässig ist.

Wie gelangen Zuschauerdaten in dieses Tool?

Die Daten werden nicht automatisch von diesem Tool erfasst. Stattdessen sendet jeder Streamer eigenständig über seinen lokal eingerichteten Streamer.bot die unten aufgeführten Informationen. Das bedeutet: Das Tool greift nicht selbstständig auf Zuschauerdaten zu, sondern erhält sie ausschließlich durch aktive Übertragung.

Werden Zuschauerdaten anonymisiert?

Ja. Bereits im Streamer.bot wird die Twitch-ID der Zuschauer anonymisiert. Dadurch ist eine Rückverfolgung einzelner Nutzer über dieses Tool nicht möglich. Es werden ausschließlich Informationen gespeichert, die keiner konkreten Person zugeordnet werden können.

Wer trägt die Verantwortung?

Da die Datenübertragung durch den jeweiligen Streamer freiwillig und aktiv erfolgt, liegt die Verantwortung für die Nutzung und Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben bei dir als Streamer.

Welche Daten bekommt dieses Tool geschickt?

Alle Daten werden über zwei Schnittstellen per API POST vom Streamer.bot eines jeden Streamers geschickt. Es kommen also nur Daten in diesem Tool an, wenn der Streamer.bot des jeweiligen Streamers angeschaltet ist. 
Nachfolgend gehe ich auf die aktuell verfügbaren Schnittstellen ein.

Daten wie Email Adresse und/oder IP Adressen werden in diesem Tool NICHT gespeichert oder verarbeitet. 

1 Minute Listener

Dieser Listener ist dafür verantwortlich, minütlich den Chat des jeweiligen Streamers abzufragen. So kann festgestellt werden, welche Nutzer sich zum Zeitpunkt der Abfrage im Chat befinden.

Für jeden anwesenden Zuschauer werden ausschließlich die Twitch-ID, der Benutzername sowie die jeweilige Rolle (z. B. Zuschauer, Moderator, Broadcaster) erfasst und an das Tool übermittelt.

Zusätzlich liefert diese Schnittstelle die Information, ob dein Stream aktuell live ist oder nicht.

Damit die erfassten Daten eindeutig deinem Kanal zugeordnet werden können, wird dein persönlicher API-Key mitgesendet.

Ebenfalls wird der Zeitpunkt der Abfrage gespeichert, beispielsweise in folgendem Format: 2025-05-01 12:12:12. Diese Zeitangabe ist für die nachgelagerte Verarbeitung erforderlich.

Links im Bild siehst du die relevanten Codezeilen. Diese findest du bei dir im Streamer.bot unter dem entsprechenden Listener, den wir gemeinsam eingerichtet haben.

Wichtig: Bei der Chat-Abfrage werden ausschließlich die oben genannten Daten erfasst. Nicht übermittelt werden z. B. Follower-Status, Profilbilder oder andere Profildetails. Erst wenn ein Zuschauer aktiv eine Nachricht im Chat schreibt, werden weitere Daten übermittelt – dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Chat Listener

Damit die Profilinformationen eines jeden Zuschauers vervollständigt werden können, muss der betreffende Zuschauer mindesten einmal im Chat geschrieben haben. 

Das bedeutet pro Chat Nachricht erhält dieses Tool die nachfolgend genannten User Informationen. 

  • targetUserId (Twitch ID)
  • targetUserName (Username)
  • targetIsFollowing
  • targetUserProfileImageUrl
  • targetLastActive
  • isSubscribed
  • isVip
  • createdAt (Wann wurde der Twitch Account erstellt)
  • message (Die Nachricht welche der Zuschauer in den Chat geschrieben hat)
  • targetDescription 
  • targetIsAffiliate
  • targetIsPartner

Warum das Nutzen dieses Tool erlaubt ist, in Bezug auf die Twitch TOS?

Ich bin überzeugt, dass meine (und die andere Streamer, die mein Tool nutzen) Art der Datenerfassung, -speicherung und -verarbeitung über den Streamer.bot mit den Twitch-Richtlinien vereinbar ist. Meine Argumentation basiert auf drei Kernpunkten:

1. Persönliche und interne Nutzung

Für mich und jeden anderen Streamer, der mein Tool nutzt, steht die ausschließliche, persönliche und interne Nutzung der Daten im Vordergrund. Jeder Streamer sendet seine eigenen Daten über seinen eigenen Broadcaster-Account und seinen eigenen Streamer.bot an das Tool. Das ist entscheidend. Diese Daten werden dann auch nur für die Verbesserung der eigenen Streams verwendet. Das entspricht dem Grundgedanken der "persönlichen Nutzung" von Tools, wie sie in den Twitch Simulcasting-Richtlinien erwähnt wird. Es geht nicht darum, Daten anderer zu nutzen, sondern jedem Streamer die Möglichkeit zu geben, seine eigenen Stream-Erlebnisse zu optimieren.

2. Konsequente Anonymisierung

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die umfassende Anonymisierung der Daten. Die Twitch-ID wird bereits vom Streamer.bot anonymisiert, bevor sie überhaupt in meiner Datenbank landet. Ich speichere auch keine IP-Adressen oder E-Mail-Adressen. Diese Daten erhalte ich weder vom Streamer.bot noch über die Twitch-API. Da die anonymisierten Daten in meiner Datenbank nicht mehr direkt Twitch zugeordnet werden können, minimiere ich das Risiko in Bezug auf Datenschutz und Twitch-Richtlinien erheblich. Dies ist ein proaktiver Schritt, der weit über das Minimum hinausgeht und die Privatsphäre der Nutzer schützt.

3. Kein kommerzieller Hintergrund

Der dritte und ebenso wichtige Punkt ist, dass kein kommerzieller Hintergrund besteht. Weder ich noch die Streamer, die mein Tool nutzen, verfolgen kommerzielle Ziele mit der Datenerfassung. Es geht nicht um den Weiterverkauf der Daten oder die kommerzielle Nutzung von Twitch-Diensten, was gemäß den Nutzungsbedingungen untersagt wäre. Mein Fokus liegt ausschließlich auf der Analyse zur Verbesserung des Stream-Erlebnisses für die Zuschauer. Das Tool wird kostenfrei und ohne Gewinnerzielungsabsicht bereitgestellt.

Warum das Nutzen dieses Tool erlaubt ist, in Bezug auf die DSGVO?

Ich bin überzeugt, dass die Art der Datenerfassung, -speicherung und -verarbeitung über den Streamer.bot – sowohl durch mich als auch durch andere Streamer, die mein Tool nutzen – nicht nur mit den Twitch-Richtlinien, sondern auch mit den Grundsätzen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbar ist. Meine Argumentation stützt sich auf drei Kernpunkte:

1. Persönliche und interne Nutzung als Basis für berechtigtes Interesse

Für mich und jeden Streamer, der mein Tool nutzt, steht die ausschließliche, persönliche und interne Nutzung der Daten im Vordergrund. Jeder Streamer sendet seine eigenen Daten über seinen eigenen Broadcaster-Account und seinen eigenen Streamer.bot an das Tool. Das ist entscheidend. Diese Daten werden dann auch nur für die Verbesserung der eigenen Streams verwendet. Dieser Fokus auf die interne Optimierung des eigenen Angebots fällt unter den Gedanken der "persönlichen Nutzung" von Tools, wie sie in den Twitch Simulcasting-Richtlinien erwähnt wird.

Aus DSGVO-Sicht lässt sich dies auf ein berechtigtes Interesse gemäß Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO stützen. Das berechtigte Interesse liegt hier in der Optimierung und Verbesserung des eigenen Stream-Erlebnisses für die Zuschauer. Es geht nicht darum, Daten anderer zu nutzen, sondern jedem Streamer die Möglichkeit zu geben, seine eigenen Stream-Erlebnisse zu optimieren und so ein besseres Angebot für seine Community zu schaffen. Da die Daten nicht kommerziell verwertet oder an Dritte weitergegeben werden, überwiegen die Interessen des Streamers an der Optimierung in der Regel die Interessen der betroffenen Personen (Zuschauer), deren Daten – wie im nächsten Punkt beschrieben – umfassend anonymisiert werden.

2. Konsequente Anonymisierung schützt die Privatsphäre

Ein weiterer wichtiger Punkt, der die DSGVO-Konformität untermauert, ist die umfassende Anonymisierung der Daten. Die Twitch-ID wird bereits vom Streamer.bot anonymisiert, bevor sie überhaupt in meiner Datenbank landet. Ich speichere auch keine IP-Adressen oder E-Mail-Adressen. Diese Daten erhalte ich weder vom Streamer.bot noch über die Twitch-API.

Diese konsequente Anonymisierung ist entscheidend, da anonymisierte Daten nicht mehr als personenbezogene Daten im Sinne der DSGVO gelten. Sobald die Daten nicht mehr einer identifizierbaren oder identifizierten natürlichen Person zugeordnet werden können – und genau das ist durch die Anonymisierung der Twitch-ID und das Nicht-Speichern weiterer PII sichergestellt –, unterliegen sie nicht mehr den strengen Anforderungen der DSGVO. Dies ist ein proaktiver Schritt, der weit über das Minimum hinausgeht und die Privatsphäre der Nutzer umfassend schützt.

3. Kein kommerzieller Hintergrund vermeidet problematische Verwertung

Der dritte und ebenso wichtige Punkt ist, dass kein kommerzieller Hintergrund besteht. Weder ich noch die Streamer, die mein Tool nutzen, verfolgen kommerzielle Ziele mit der Datenerfassung. Es geht nicht um den Weiterverkauf der Daten, die Erstellung von Nutzerprofilen für Marketingzwecke oder die kommerzielle Nutzung von Twitch-Diensten, was gemäß den Nutzungsbedingungen untersagt wäre.

Mein Fokus liegt ausschließlich auf der Analyse zur Verbesserung des Stream-Erlebnisses für die Zuschauer. Das Tool wird kostenfrei und ohne Gewinnerzielungsabsicht bereitgestellt. Dies untermauert das berechtigte Interesse weiter, da keine finanziellen Motive im Vordergrund stehen, die möglicherweise die Interessen der Betroffenen überwiegen könnten.